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Amerika,  Reiseblog

BOLIVIEN: Hoch hinaus in den Anden

Es ist ziemlich verwirrend: Die eine ist Hauptstadt, die andere Regierungssitz – und keine von beiden ist die größte Stadt des Landes. Die Rede ist von Sucre, La Paz und Santa Cruz in Bolivien. Wir haben in den knapp zwei Wochen, in denen wir den Andenstaat bereist haben, die Hauptstadt Sucre und den Regierungssitz La Paz besucht. Und natürlich Uyuni mit dem berühmten Salar. Alle drei Stationen liegen auf  2.800 bis 4.100 Metern über dem Meeresspiegel!

Über den Salar de Uyuni hat Wolfgang schon berichtet. Von dort sind wir mit dem Bus in knapp acht Stunden über Potosi nach Sucre gefahren. Der Bus ist alt und klapprig, die Fahrgäste sind vor allem Einheimische: Minenarbeiter, die von Uyuni nach Potosi fahren. Frauen in traditioneller Tracht, die mit einem Korb voller Eier einsteigen und zum Markt wollen. Kinder, die sich freuen, dass endlich Wochenende ist.

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Entspannen in Sucre

Nachmittags um vier Uhr kommen wir in der Hauptstadt Sucre an, die auf knapp 2.800 Metern auf einer Hochebene der Anden liegt und als die schönste Stadt Boliviens gilt. Wir ziehen in unsere Hotel in der Altstadt ein und hoffen, dass wir in dieser Höhe gut schlafen können. In den beiden Nächten vorher in Uyuni hat es einmal gut und einmal weniger gut geklappt. Doch hier werden wir so wunderbar schlafen, dass wir gleich eine ganz Woche in der charmanten Stadt bleiben.

Die gesamte Altstadt besteht aus restaurierten weißen Häusern im Kolonialstil und aus mächtigen Kirchenbauten und Museen. So schön, dass die UNESCO im Jahr 1991 die gesamte Altstadt als Weltkulturerbe anerkannt hat. Zentrum ist die Plaza de Mayo 25, auf der wir uns oft herumtreiben und hier auch viele Indigenas sehen. Bolivien ist das Land Südamerikas mit dem höchsten Anteil indigener Bevölkerung.

Trekken in den Anden

Wolfgang macht von Sucre aus eine zweitägige Trekking-Tour mit der gemeinnützigen Organisation Condor Trekkers zum Krater von Maragua. Zwei Tage lang ist er mit der einheimischen Führerin Zulma und mit  Christiane aus dem Burgenland und Elodie aus Genf auf dem „pre-hispanic trail“ unterwegs. Mit spektakulären Aussichten, steilen Aufstiegen und einer Übernachtung in einem abgelegenen Dorf mitten in der Kraterlandschaft.

Elke bleibt in dieser Zeit im Hotel, um einen Beitrag für einen Autoren-Wettbewerb von Reisebloggern zu schreiben. Drückt also bitte die Daumen.

Gondelfahren in La Paz

Noch höher hinaus wollen wir in La Paz, wo wir zwei Tage verbringen. Die Stadt liegt in einem großen und geschützten Kessel, wie wir ihn noch nie gesehen haben. Umgeben von 6.000ern, allen voran dem mächtigen Ilimani mit 6.439 Metern. La Paz selbst verteilt sich durch die Kessellage auf eine Höhe von 3.200 bis 4.100 Meter. Höhenkrankheit ist hier so gut wie vorprogrammiert. Inzwischen sind wir allerdings so gut akklimatisiert, dass nur Elke ein wenig Kopfschmerzen hat.

Am ersten Tag streifen wir zu Fuß durch unser Viertel bis zur Plaza Murillo, an der das Parlament und der Regierungssitz liegen. Der Platz selbst ist fest in der Hand von Tauben  und von Menschen, die sie füttern und sich dann mit der Vogelschar fotografieren lassen:

Am nächsten Tag erkunden wir die Stadt mit den telefericos. Das sind ganz neue Gondelbahnen, die die österreichische Firma Doppelmayr erbaut hat – weitere Linien sind gerade im Entstehen. Aktuell gibt es eine rote, blaue, gelbe und grüne Linie. Mit allen vieren fahren wir und schweben zunächst mit der roten und blauen Linie von der Stadtmitte nach El Alto hinauf. Diese Stadt liegt auf der Hochebene und ist inzwischen mit fast 850.000 Einwohnerinnen und Einwohnern größer als La Paz selbst. Hier oben lebt übrigens der ärmere Teil der Bevölkerung, denn hier wird es empfindlich kalt. Wer es sich leisten kann, lebt in der bis zu sechs Grad wärmeren Unterstadt. Und sicher haben die schicken Villen, über die wir mit der gelben und grünen Gondel schweben, auch eine Heizung. Ganz anders als die sehr einfachen Häuser und zum Teil auch Hütten in der Oberstadt. Aus der Seilbahn heraus können wir uns also unser eigenes Bild der sozialen Schichtung in dieser Stadt machen.

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Elke Zapf und Wolfgang Eckart machten von April 2016 bis Oktober 2017 eine Weltreise. Inzwischen leben sie wieder in Süddeutschland und sind nach wie vor gerne als aufmerksame Entdecker*innen unterwegs.

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