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MADAGASKAR: Erste Notizen aus Antananarivo

„Same same Hollywood“, das sagt der Taxifahrer, der uns vom Flughafen der madagassischen Hauptstadt Antananarivo in unser Hotel fährt, gleich ein paar Mal. Doch wir brauchen eine ganze Weile bis wir verstehen, dass er den großen Antananarivo-Schriftzug am Hügel meint, der dem berühmten Vorbild in Hollywood nachempfunden ist. Stolz ist er darauf und sagt, wie gerne er hier lebt – schiebt aber auch nach, dass es kein einfaches Leben ist.

Diesen Eindruck haben auch wir. Schon in der knappen halben Stunde, die wir  Taxi fahren, sehen wir unglaublich viel Chaos und Armut: Alte Autos kurz vor dem Zusammenbruch  verstopfen die Straßen und verpesten mit schwarzen Abgaswolken die Luft. An der Straße sitzen Frauen mit Kindern und betteln. Dahinter sind Marktstände mit spärlichem Angebot. Und rechts und links der Straße sehen wir etliche Siedlungen mit verfallenen Häusern, in denen dennoch Menschen leben. Übrigens liegt Antananarivo auf knapp 1.500 Metern, so dass es im Moment hier nachts empfindlich kalt ist und ein Dach über dem Kopf besonders wichtig wäre.

Bittere Armut

Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt – und das Lied „Wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord“ ist auch heute noch aktuell. Die Pest (!) breitet sich aktuell wieder in einigen Regionen des Landes aus. Kein leichtes Leben in diesem Land, und kein leichtes Land für eine Reise, wenn man nicht nur an die Traumstrände fährt, die es hier natürlich auch gibt.

Oasen der Ruhe

Ganz bewusst verbringen wir deshalb die ersten Tage in der Hauptstadt und wollen uns einen ersten ehrlichen Eindruck verschaffen. Sofern das Reisenden überhaupt möglich ist, denn natürlich wohnen wir hier in einem schönen Hotel und haben heute bei unserer Erkundung der Stadt auch einige wenige Oasen der Ruhe und Erholung gefunden und genutzt. Das Café im Bahnhof und die schönen Läden dort, die es für Touristen und die natürlich auch hier existierende wohlhabende Mittelschicht gibt. Schön sind sie, diese Orte, und wir genießen sie – und gleichzeitig wollen wir nicht die Augen verschließen vor der Armut um uns herum. Ein Spagat, den wir noch lernen müssen.

Hier ein paar erste Eindrücke aus Antananarivo. Bitte einfach auf ein Bild in der Galerie klicken, dann wird es größer.

 

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Hallo, ich bin Elke - und habe schon immer von einer Weltreise geträumt. Im April 2016 war es dann soweit: Zusammen mit meinem Mann Wolfgang bin ich 19 Monate am Stück durch Afrika, Asien, Australien und Amerika gereist und habe dabei viel Neues entdeckt. Zum Beispiel, dass ich als freiberufliche Texterin überall arbeiten kann, wo es WLAN gibt. Wir leben jetzt zwar trotzdem wieder in Deutschland, haben aber den Wohnort und so manche Perspektive gewechselt.

3 Kommentare

  • Brigitte Wolf

    Hallo Elke, … wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord. Das war damals so, dass die auf dem Schiff nicht nach Madagaskar reindürften, weil sie die Pest an Bord hatten! Aber die Pest ist wirklich ein Thema in Madagaskar. Sie kommt von einer uralte Sitte die Knochen der toten Ahnen jedes Jahr auszugraben und zu „reinigen“. Dabei wird die Pest, die unvergänglich im tiefen Boden liegt immer wieder hochgebracht. Touristen haben damit nicht viel zu tun. Und heut zu Tage hilft jedes Antibiotikum dagegen. Die armen Madagassen kommen jedoch nicht an diese Mittel, weil sie oft zu ländlich oder in Armenviertel leben mit schlechtem hygienischen Komfort . Deshalb breitet sich die Pest immer wieder aus und es gibt Tote. Brigitte

  • Helga Zach

    Hallo Elke, hab gestern schon versucht Dir was zu schicken, hat aber scheinbar nicht geklappt.
    Ich verfolge Euer Beider Berichte mit großem Interesse, vor allen Dingen die Hintergrundinfos, das bekommt man hier ja gar nicht mit.
    Madagaskar und Sansibar waren mal ein Traum von mir.. Ich beziehe meine Vanillestangen (Bio-Vertrieb in Deutschland) aus Madagaskar, der Betrieb (Farm) heißt Madavanilla und wird von einer Familie Terno bewirtschaftet. Der Krimi war außerst spannend und auch hier Einblick in die südafrikanische Mentalität und Probleme, ich kaufe mir weitere Bücher dieses Autors.
    Ich wünsche Euch Beiden weiterhin eine gute Reise. Helga

    • Die Crew

      Liebe Helga, wie schön, von Dir zu hören! Auch für uns ist es so, dass Sansibar und Madagaskar einen ganz besonderen Klang haben. Liegt bestimmt auch an „Sansibar oder der letzte Grund“ als Schullektüre und an „Wir lagen vor Madagaskar“ als Lied, das wir in der Schule gesungen haben… Herzliche Grüße nach Lichtenfels

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